Welche Bezüge hat der NSU-Komplex nach Berlin? Dieses Thema wurde bisher kaum aufgearbeitet und hat wenig öffentliche Beachtung gefunden. In drei Stadtrundgängen könnt ihr mehr darüber erfahren.
Samstag, 10.09.22, 14-18 Uhr
Die Rolle der (Berliner) Sicherheitsbehörden im NSU-Komplex und Kämpfe um Aufklärung (mit Fahrrad, von Treptow nach Mitte)
Freitag, 16.09.2022, 10-13 Uhr
„Ick kann jar nich so ville fressen, wie ick kotzen möchte“ – Kontinuitäten des Antisemitismus (Prenzlauer Berg)
Freitag, 14.10.2022, 17-20 Uhr
Kämpfe um Gedenken und migrantische Selbstorganisierung (Kreuzberg)
Genauere Beschreibungen der Rundgänge findet ihr unten. Der Stadtrundgang wird mit der App Actionbound (kostenfrei)durchgeführt. Eine Teilnahme ist auch ohne Smartphone möglich. Alle Infos dazu sowie zum jeweiligen Treffpunkt erhaltet ihr nach eurer Anmeldung unter bilan-berlin@nadir.org.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Für eine bessere Planung freuen wir uns über möglichst frühzeitige Anmeldung.
Die Durchführung findet auf deutscher Laut- und Schriftsprache statt. Wir empfehlen eine Teilnahme ab 15 Jahren.
Die Rolle der (Berliner) Sicherheitsbehörden im NSU-Komplex und Kämpfe um Aufklärung (mit Fahrrad, von Treptow nach Mitte)
Samstag, 10.09.22 14-18 Uhr
Warum konnte das NSU-Netzwerk so viele Menschen ermorden, ohne gestoppt zu werden? Warum ist der NSU-Komplex auch heute noch lange nicht aufgeklärt? Wie wurde die Aufklärung erkämpft, die bisher geleistet wurde? Und warum ist Aufklärung so wichtig?
Um diese Fragen geht es in dem interaktiven Stadtrundgang. Wir besuchen das BKA und das Bundesamt für Verfassungsschutz in Treptow und mehrere Stationen in Mitte: An der Senatsverwaltung für Inneres geht es um die Rolle des Berliner LKA und des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz, am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti:zze und Rom:nja geht es um Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja im NSU-Komplex und am Bundestag um die parlamentarischen und außerparlamentarischen Kämpfe um Aufklärung.
Hinweis: Zwischen den 4 Stationen müssen teils längere Strecken mit dem Fahrrad zurückgelegt werden (insgesamt ca. 10km, die wir in ca. 1h zurücklegen; die längste Strecke davon ist ca. 6 km lang). Der Rundgang dauert ca. 4 Stunden.
„Ick kann jar nich so ville fressen, wie ick kotzen möchte“ – Kontinuitäten des Antisemitismus (Prenzlauer Berg)
Freitag, 16. September 2022, 10-13 Uhr
In der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex gibt es viele Leerstellen. Eine davon ist die Auseinandersetzung mit Antisemitismus im NSU-Komplex, dessen Rolle und seine Verschränkung mit Rassismus.
Wir wollen uns daher im Rundgang diesen Fragen widmen und einen Fokus auf den Antisemitismus im NSU-Komplex legen. Darüber hinaus schauen wir, welche antisemitische Kontinuität es in Deutschland gibt. Wir beginnen dazu im 19. Jahrhundert und verfolgen jüdisches Leben sowie antisemitische Gewalt durch die deutsche Geschichte bis zur Gegenwart. Dabei gehen wir auch den Fragen nach, wie zeigt sich Antisemitismus heute und was haben unsere gesellschaftlichen Strukturen damit zu tun?
Hinweis: Der Rundgang erstreckt sich über ca. 2,5 km Fußweg. Er beginnt am Rosa-Luxemburg-Platz und endet am Wasserturm Prenzlauer Berg.
Kämpfe um Gedenken und migrantische Selbstorganisierung in Kreuzberg
Freitag, 14.10.22, 17-20 Uhr
Wie sahen und sehen migrantische Selbstorganisierungen in Kreuzberg in den letzten Jahrzehnten aus? Welche Rolle nehmen sie im Kampf um Aufklärung der Morde des NSU Komplexes ein? Welche Bedeutung hatte die Nebenklage im NSU-Prozess? Und wie wird in Deutschland an Opfer von rechter Gewalt erinnert?
Diesen und anderen Fragen möchten wir uns gemeinsam bei einem interaktiven Stadtrundgang in Kreuzberg widmen. Der Rundgang beginnt am Kottbusser Tor. Dort werden wir uns mit vergangenen und aktuellen migrantischen Kämpfen beschäftigen. Wir besuchen verschiedene Orte im Laufe des Rundganges, an denen wir über die Bedeutung der Nebenklage im NSU-Komplex und des Bündnisses NSU-Watch sprechen werden und beenden den Rundgang am Mahnmal in Gedenken an die Opfer von Rassismus und Polizeigewalt.
Hinweis: Der Rundgang erstreckt sich über ca. 3,5 km Fußweg. Wir planen eine Dauer von 2,5-3 Stunden.
Gefördert von:
Partnerschaft für Demokratie Friedrichshain-Kreuzberg
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung